30 Januar 2024

Eine ungewöhnliche Takelage- und Hebeanordnung war charakteristisch für einige Tandem-Hebearbeiten zur Installation einer neuen Straßenbrücke über einen Fluss in Deutschland.
Die beiden großen mobilen Teleskopkräne auf Rädern wurden hoch oben in der Luft dicht beieinander eingehakt, anstatt jeweils einer an jedem Ende der Brückenträger.
Aufgrund baulicher Mängel an der Wupperbrücke Hammesberg in Wuppertal-Heckinghausen kam es zunächst zu vorübergehenden Einschränkungen. Nur Fahrzeuge unter 30 Tonnen und maximal 30 km/h durften die Brücke passieren. Dies konnte jedoch nicht lange so bleiben, sodass die alte Brücke aus dem Jahr 1965 ersetzt werden musste.
Die Verkehrsbehinderungen durch die außer Betrieb befindliche Brücke mussten so gering wie möglich gehalten werden. Um schnellstmöglich eine neue Brücke zu errichten, musste diese aus Betonfertigteilen gefertigt werden. Zu den weiteren Vorbereitungsarbeiten vor dem Abriss der alten Brücke gehörten die Errichtung neuer Bohrpfähle und die Verlegung neuer Stromleitungen über den Fluss.
Nachdem die alte Brücke abgebaut war, musste sie ersetzt werden. Der verfügbare Platz reichte nicht für einen großen Schwerlastkran, um die neue Brücke zu bauen. Stattdessen wurden zwei große Mobilkrane im Tandembetrieb eingesetzt. Ein Liebherr LTM 1650-8.1 mit 700 Tonnen Tragkraft wurde von Autokrane Schares und ein LTM 1450-8.1 mit 450 Tonnen Tragkraft von Dornseiff Autokrane und Schwertransporte eingesetzt.

Einrichten
Die Krane wurden an beiden Ufern der Wupper mittig vor den Brückenwiderlagern aufgestellt und teilten sich von dort aus den Hub von acht Betonfertigteilen mit einem Gewicht von jeweils 85 Tonnen.
Bei der Anlieferung der Betonelemente hob der größere der beiden Krane, der LTM 1650-8.1, diese von den Tiefladern so weit wie möglich über den Fluss. Anschließend kam der LTM 1450-8.1 auf der anderen Flussseite zum Einsatz. Mit einem ungewöhnlichen Ansatz, hoch über dem Boden aus einem Sicherheitskorb, der an einem dritten Kran hing, befestigten die Techniker den Haken des 450-Tonnen-Krans an einer speziellen Dreieckstraverse.
Eric Reichmann, Projektleiter bei Schares, erläuterte das Größen- und Kapazitätsproblem: „Selbst der 800-Tonnen-LTM 1750-9.1 hätte die Träger allein nicht montieren können. Außerdem hätte das Transportfahrzeug nicht neben dem Kran fahren können. Es gab einfach nicht genug Platz. Deshalb mussten wir beide Flussufer nutzen.“
Clevere Takelage

Für die Tandemhublösung waren eine Dreiecktraverse mit 160 Tonnen Tragkraft und ein zusätzlicher Mobilkran mit Sicherheitskorb erforderlich. „Hierfür setzten wir unseren LTM 1100-4.1 mit Notabsenkung ein. Beim Anbringen des Hakens am Hebezeug unterhalb der Dreiecktraverse wurden unterschiedliche Seillängen verwendet, um eine leichte Neigung der Betonbalken für die Montage auf den leicht abweichenden Widerlagerhöhen zu erreichen“, so Reichmann weiter.
Das Gesamtgewicht jeder Ladung betrug 95 Tonnen und bestand aus dem 85-Tonnen-Träger, den Hakenflaschen und dem Dreieckstraversen-Hubgerüst. Je nach Ausladung verteilte sich das Gewicht auf 60 bis 95 Tonnen beim größeren Kran und 24 bis 57 Tonnen beim kleineren.
Über einen Zeitraum von zwei Tagen hoben und platzierten die beiden Kräne acht jeweils 32 Meter lange Brückenträger aus Stahlbeton über den Fluss.
Bis Ende März soll die neue Brücke wieder geöffnet werden, sodass den Nutzern der L420 ein drei Kilometer langer Umweg wieder erspart bleibt.
STAY CONNECTED


Receive the information you need when you need it through our world-leading magazines, newsletters and daily briefings.