Die Prognosen für den Mietmarkt in verschiedenen Regionen zeigen ein uneinheitliches, aber positives Bild. ICST berichtet

(Foto: Reuters/Hollie Adams)

Der Kranverleihmarkt weltweit wird weiterhin stark vom Öl- und Gassektor beeinflusst, obwohl es auch im Bereich der Windparkarbeit, insbesondere bei neuen Offshore-Projekten, starke Entwicklungen gibt.

Andere Sektoren der erneuerbaren Energien erfreuen sich zunehmender Beliebtheit und erfordern den Einsatz von Kränen. Öl und Gas sind jedoch nach wie vor die wichtigsten Sektoren und Kräne werden noch immer für die Installation, Wartung und den Transport großer Ausrüstungsgegenstände für Arbeiten in diesem Sektor eingesetzt.

(Foto: Adobe Stock)

Das Baugewerbe bleibt ein wichtiger Sektor für die Kranvermietung. Projekte für Wohn-, Einzelhandels- und Gewerbegebäude sowie Verkehrsknotenpunkte wie Flughäfen und Bahnhöfe tragen positiv zu den Branchenprognosen bei. Regionen wie die USA und China dominieren mit Mega-Bauprojekten und einer Vielzahl von Plänen, aber auch in Europa, dem Nahen Osten und dem Rest der Welt ist ein Auftragsanstieg zu verzeichnen.

Viele dieser Projekte bevorzugen aufgrund der hohen Anschaffungskosten die Kranmiete gegenüber einem direkten Kauf. Die hohen Kosten nicht nur für neue Modelle, sondern auch für den Betrieb und die Wartung bestehender Kranflotten stellen oft ein Hindernis für neue, kleinere Unternehmen dar, die in den Markt eintreten.

Auch der Fachkräftemangel ist ein häufiges Thema in Gesprächen: Eine qualifizierte, aber alternde Belegschaft ist schwer zu ersetzen. Die Kranvermietungsbranche unternimmt daher alle Anstrengungen, um jüngere Kranführer und Fachkräfte für die Branche zu gewinnen. Mehrere Weiterbildungsprogramme sind vielversprechend, und andere Akteure haben sich für Partnerschaften und gemeinsame Projekte entschieden, um dem Mangel an Ausrüstung und Arbeitskräften zu begegnen.

Amerikanische Prognose
Laut ARA könnte die Mietbranche in den USA in diesem Jahr 79,2 Milliarden US-Dollar erreichen. (Foto: onionastudio via Adobe Stock)

Den jüngsten Prognosen der American Rental Association (ARA) zufolge könnte die Gerätevermietungsbranche in den USA in diesem Jahr einen Umsatz von 79,2 Milliarden US-Dollar erreichen.

In seiner aktualisierten Prognose erklärte der Verband, dass die Wachstumsprognose für die US-amerikanische Gerätevermietungsbranche seit dem letzten Quartal gestiegen sei. Die meisten aktuellen Prognosen deuteten auf einen Anstieg um 9,7 Prozent hin.

Dies entspricht einem Anstieg von 2,8 % gegenüber früheren Schätzungen, die von einer Gesamtsumme von 77,3 Milliarden US-Dollar ausgingen.

Tom Doyle, Vizepräsident für Programmentwicklung bei ARA, sagt: „Die ARA-Prognose für 2024 bestätigt im Lichte unseres exklusiven Mietumsatzmodells und der Ergebnisse einer Mitgliederbefragung das weitere Wachstum der Mietbranche.“

Scott Hazelton, Managing Director von S&P Global, ergänzt: „Es gab keinen ernsthaften Einbruch, daher gibt es auch keinen ernsthaften Boom. Die Aussichten bleiben stabil und die Inflation sinkt. Die Wachstumsraten werden in den kommenden Jahren nachlassen und voraussichtlich 2025 ein Wachstum von 3,8 % und 2026 von 3,1 % erreichen.“

Laut Jeff Vance, Senior Vice President of Operations Services bei Sunstate Equipment, stimmen die Prognosen von S&P mit seinen eigenen überein, die einen milderen Winter und Frühling als üblich sowie einen Rückgang der Preise für Gebrauchtgeräte vorhersagen.

Kanadische Mieten steigen

In Kanada dürften die Einnahmen aus der Vermietung von Ausrüstung in diesem Jahr um 7,2 % steigen und sich auf insgesamt 5,79 Milliarden US-Dollar belaufen.

Sowohl im Bereich der allgemeinen Werkzeuge als auch der Bau- und Industrieausrüstung (CIE) wird mit einem Wachstum gerechnet. Der Umsatz mit allgemeinen Werkzeugen soll um 6,8 % auf 1,08 Milliarden US-Dollar steigen, was einer Steigerung gegenüber der Prognose des letzten Quartals von 954 Millionen US-Dollar entspricht.

Der Umsatz dürfte in diesem Jahr um 9,7 % auf 16,6 Milliarden US-Dollar steigen und die Investitionen dürften im Jahr 2024 und darüber hinaus steigen.

Elektrotechnik

Darryl Cooper, Präsident von Cooper Equipment Rentals, sagt: „Unsere Erfahrungen spiegeln die Berichte von ARA wider. Trotz Gegenwind auf dem Wohnungsmarkt sind die Umsätze gestiegen, wobei Westkanada stärker ist als Ostkanada.“

In Bezug auf die Lieferkette gab Sunstate an, dass es zu einer Lockerung gekommen sei, da Flotte und Ersatzteile leichter zu bekommen seien.

Darüber hinaus seien neue Anbieter mit neuen Technologien auf den Markt gekommen, so Vance. „Wir beschäftigen uns intensiv mit der Elektrifizierung“, sagt er. „Das Stromnetz beschäftigt uns immer wieder. Da die Elektrifizierung weiter voranschreitet, müssen wir darauf vorbereitet sein, unsere Kunden entsprechend zu bedienen.“

Europäische Herausforderung

Martin Seban, Direktor bei KPMG, präsentierte kürzlich in einer Keynote-Sitzung auf der ERA-Tagung in Lissabon, Portugal, einen Überblick über die aktuelle Lage und die Zukunftsaussichten der europäischen Vermietungsbranche.

Schwächere Nachfrage
Martin Seban, Direktor von KPMG auf der ERA Convention in Lissabon

Seban legte eine aktualisierte Prognose zu einzelnen europäischen Märkten vor, die gemischte Ergebnisse zeigte.

In Großbritannien wurde das Wachstum für 2024 um 1,2 % auf 1,5 % gesenkt, und für 2025 wird ein Rückgang des Wachstums um 2 % auf 2,5 % erwartet.

Für Deutschland wird nun für das Jahr 2025 ein Wachstum von 3 % prognostiziert, was einem Rückgang von 1,4 % gegenüber früheren Prognosen entspricht.

Spanien und Italien haben dank der finanziellen Unterstützung der EU ihre Investitionen stabil gehalten und für das nächste Jahr wird ein Wachstum von 5,5 % bzw. 3,5 % prognostiziert.

Die nordischen Länder müssen für 2025 mit den größten Herabstufungen rechnen: Norwegen verliert 5,1 %, Schweden 2 % und Finnland 2,8 %.

Bescheidene Expansion

Seban wies darauf hin, dass die Vermietungsbranche durch ihre Diversifizierung und die Erschließung neuer Endmärkte stärker mit der Weltwirtschaft verknüpft sei. Er eröffnete seinen Vortrag mit einer ernüchternden Statistik.

Nach einem BIP-Wachstum von 6,2 % in der Eurozone nach Covid im Jahr 2021 war in den letzten beiden Jahren ein moderateres Wachstum von 3,5 % bzw. 0,5 % zu verzeichnen.

Auch die Aussichten für die nächsten 18 Monate sind unsicher: Für 2024 wird ein Wachstum von 1,3 % und für 2025 von 1,5 % prognostiziert.

Seban sagte: „Seit 2023 erleben wir aus verschiedenen Gründen eine echte Verlangsamung der Aktivität, unter anderem aufgrund der Inflationsraten, die die Zentralbanken dazu veranlassen, die Zinssätze zu erhöhen, was die Wirtschaft bremst.“

Trotz dieser Herausforderungen hob Seban auch positive Aspekte hervor: „Das NextGen-EU-Programm, das bis 2027 bis zu 800 Milliarden Euro bereitstellt, bietet eine große Chance. Basierend auf den Kriterien könnten Länder wie Spanien und Italien durch die finanzielle Unterstützung der EU ein BIP-Wachstum von bis zu 10 Prozent erzielen, während Deutschland und Frankreich weniger als 2 Prozent erwarten könnten.“

Auswirkungen auf den Bau

Eine ähnliche Entwicklung zeigt sich in der Bauwirtschaft. Nach einer Erholung von 5,3 % im Jahr 2021 und einem Anstieg von 2,7 % im Jahr 2022 wird für dieses Jahr ein Rückgang von 2,1 % prognostiziert. Bis Ende 2025 wird ein moderates Wachstum von 1,5 % erwartet.

Besonders große Sorgen bereiten dem Wohnungsbaumarkt, der schätzungsweise 49 % der Bautätigkeit in Europa ausmacht.

KPMG hat seinen Ausblick aufgrund einer „betonten Kontraktion des Marktes für neue Wohnimmobilien“ nach unten korrigiert, was zum niedrigsten Vertrauen in den Sektor seit Beginn der Pandemie geführt hat.

KPMG schätzt, dass im Jahr 2023 65 % der europäischen Baumaschinenvermietungsbranche mit der Bauwirtschaft verbunden sind. Der Rückgang im Wohnungsbau, das sinkende Kundenvertrauen und die steigenden Zinsen wirken sich daher erheblich auf die Vermietungsbranche aus.

Seban erklärt: „Insbesondere der Wohnungsbau macht neben dem Nichtwohnungsbau einen erheblichen Teil des Geschäfts aus. Beide Bereiche leiden stark unter den Auswirkungen und sind für die großen Umsatzverschiebungen in ganz Europa verantwortlich. Die Auswirkungen variieren je nach Land aufgrund der Marktreife und -diversifizierung sowie der Größe des Bausegments.“

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